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#83 Stress mit Henner 😉
Mein Lieblingsthema:
der Stress
Bevor du es falsch verstehst, ich bin natürlich nicht gerne gestresst, es lässt sich allerdings auch nicht immer vermeiden.
Mich fasziniert er, weil er überall vorkommt, fast alle Menschen betrifft, zu vielen unangenehmen Folgen führt und doch sehr gern übersehen und ignoriert wird.
Stress ist ein harter Brocken, ein Wolf im Schafspelz, gleichzeitig Motor und Sand im Getriebe, wobei leider letzteres häufig überwiegt.
In dieser Folge unterhalte ich mich zu diesem Thema mit meinem Partner Dr. Henner Sturzenhecker, auch Arzt, Stressmediziner und Coach. Es geht um unseren Stress, um Stress ganz allgemein und auf was du wirklich achten solltest!
Viel Spass beim Anhören!
Transkription
Hallo und herzlich Willkommen zu einer neuen Folge von meinem Podcast EinzigARZTig, dem Podcast für engagierte ÄrztInnen wie dich.
Mein Name ist Dr. Susanne Löffner. Ich bin Ärztin und Coach und ich unterstütze dich dabei, souverän, gesund und erfolgreich, deinen ganz persönlichen Weg in der Medizin zu gehen.
Heute geht es mal wieder um mein Lieblingsthema, den Stress. Denn er verfolgt ja nicht nur dich, sondern auch mich immer noch. Und ja, heute möchte ich wieder mal ein paar Inputs dazu geben, aber diesmal in einem anderen Format.
Denn ich unterhalte mich darüber mit dem Henner. Für die, die ihn noch nicht kennen, Henner ist mein Lebensgefährte, aber auch mein Business-Partner. Und er ist genauso wie ich Arzt und Coach. Und wir wollen euch mal so ein bisschen daran teilhaben lassen, wie wir so mit unserem Stress umgehen oder eben es auch nicht tun.
Und an welchen Stellen du und ich und er immer noch ansetzen können.
Viel Spaß dabei.
Herzlich willkommen zur heutigen Folge von EinzigARZTig.
Und heute mal in einem etwas anderen Format, denn heute sitze ich tatsächlich mit dem Henner zusammen vor einem Mikrofon und mal gucken, wie gut das klappt. Denn wir haben uns für heute das Thema Stress ausgesucht.
Stress bei Ärzten, Stress ganz allgemein.
Und ja, da wollen wir jetzt einfach mal so ganz unbedarft mit euch ein bisschen plaudern.
Hallo Henner. Sag mal, hast du gerade Stress?
Ich und Stress? Nein. Ich bin Stressmediziner, Coach und ich ruhe in mir selbst. Und nein, Stress habe ich natürlich keinen.
Ja, natürlich habe ich Stress. Ich glaube, jeder Mensch hat irgendwie Stress. Und nur weil wir uns damit auskennen, sind wir nicht vor Stress gefeit und ja, ich glaube, wir müssen beide auch zugeben. Bei anderen wissen wir sehr gut, wie sie ihren Stress reduzieren könnten.
Bei uns selber wissen wir das, glaube ich, eigentlich auch. Aber das Hinkriegen und Umsetzen ist ja dann immer noch eine andere Geschichte.
Ja, da muss ich ja leider vollkommen recht geben. Ich schaffe es ja doch auch, immer wieder mich in irgendwelche Stresssituationen reinzuversetzen.
Aber wir hören ja auch nicht auf zu lernen und da immer wieder ein paar Schräubchen zu drehen, das ist wahrscheinlich so ein lebenslanges Lernen.
Und trotzdem, glaube ich, ist es ganz wichtig, sich damit mal zu befassen und mal zu gucken, habe ich überhaupt welchen, gebe ich es auch zu, dass ich welchen habe, vor allem gebe ich es vor mir selber zu und habe ich mir auch schon mal überlegt, ob ich was dagegen tun kann.
Was sind denn so deine Stressarten oder was stresst dich oder wo setzt du vielleicht auch an?
Also meine Stressoren, die kenne ich eigentlich sehr gut. Und das Gute ist ja, ich kann ja auch selber schon ganz gut so von oben auf mich runtergucken und weiß eigentlich genau, warum ich in manchen Situationen oder durch manche Herausforderungen dann doch in Stress komme. Und das, was mich stresst, das sind im Endeffekt auch schon wieder Glaubenssätze.
Das sind meine Glaubenssätze.
Eine tolle Coachess hat ja neulich erst gepostet.
Glaubenssätze sind die Regieanweisung für unser Leben.
Ja, das ist auch ein Glaubenssatz. Aber trotzdem weiß ich einfach, dass meine Glaubenssätze, an denen ich jetzt auch schon relativ lange feile und arbeite, auch dafür zuständig sind, mich immer wieder in Stress zu bringen. Und meine Glaubenssätze hängen ganz viel mit dem Thema Verantwortung zusammen.
Verantwortung übernehmen, Verantwortung tragen.
Deutlich mehr, als ich das glaube ich eigentlich müsste, oder als es auch gut für mich ist. Und das bringt mich immer wieder an den Punkt, dass ein Faktor auftritt, der den produktiven Stress dann in den unproduktiven Stress oder ins zu viel Stress kippen lässt. Und das ist nämlich das Gefühl, habe ich es noch unter Kontrolle, kann ich es steuern oder kommt es irgendwann in den Bereich, wo ich es nicht mehr so gut kontrollieren kann, wo ich also nur noch am Hinterherlaufen bin.
Und das hat bei mir dann einfach die Effekte, dass ich dann in meiner Produktivität auch schlechter werde, dass ich weniger leistungsfähig bin, dass ich anfange, die Aufschieberitis zu kriegen. Und das verstärkt das Stresslevel ja dann nur noch weiter.
Du hast jetzt gerade ganz, ganz viele Punkte da schon mit in ein paar Sätze gesteckt. Also du hast angefangen mit den Stressoren. Vielleicht sollten wir da mal kurz noch darauf eingehen, dass Stressoren ja die äußeren Faktoren sind. Also zu viele Menschen wollen vielleicht gerade was von uns. Oder ja, der Personalmangel in der Klinik, der Chef, der uns gerade anmolzt, das sind ja so die äußeren Faktoren, auf die wir immer relativ wenig Einfluss haben.
Und ich denke, das ist bei dir sicher auch so, dass da in der Kliniktätigkeit immer wieder Sachen auf dich zukommen, die du gar nicht so richtig beeinflussen kannst. Und dann hast du aber von Glaubenssätzen gesprochen und da sind wir ja dann schon bei unserer inneren Haltung oder dem persönlichen Stress verstärkern oder wie auch immer wir das nennen wollen, also bei unseren Eigenheiten. Also das, was wir irgendwann mal gelernt und erfahren haben, was wir für Überzeugungen haben, was wir denken, wie wir sein und tun müssen und so weiter und so fort.
Hast du da, würdest du da sagen, da kannst du mitgehen, dass wir da unterscheiden dürfen?
Ja, auf jeden Fall.
Weil es sind ja einmal tatsächlich Faktoren, die wir gar nicht beeinflussen können. Und die werden aber dann wieder verstärkt durch unsere innere Bewertung und durch unsere Antreiber. Wobei man da ja auch sagen muss, es kommt ja erst mal darauf an, wie viel Energie ich dann verschwende, um mich über etwas, was ich gar nicht wirklich beeinflussen kann, aufzuregen. Weil das ändert ja erst mal gar nichts daran, außer dass es mich Energie kostet und dass es mich wieder zusätzlich stresst.
Das andere ist einfach, was ich dann mit meinen persönlichen Stressoren mache. Das heißt, wenn irgendwelche äußeren Einflüsse jetzt zusätzliche Arbeit, zusätzliche Verantwortung, zusätzliche Aufgaben mit sich bringen, dann hängt es ja im Endeffekt an mir, ob ich mir das alles auflade und versuche alles zu kompensieren oder ob ich irgendwo dann auch sage, ich mache erstmal eine Priorisierung, das heißt ich gucke erstmal, was ist unbedingt notwendig und in letzter Konsequenz sage ich dann auch mal nein, um da das Level an zusätzlichen Anforderungen einfach ein bisschen zu reduzieren.
Schön, ich sage dann mal nein. Das ist ja auch immer so einfach.
Ich weiß, dass auch dir das immer total leicht fällt, irgendwo nein zu sagen. 😁
Aber noch mal auf die innere Haltung. Du hast ja vorhin gesagt, dass du das Thema Verantwortung dann doch immer wieder so als Problemthema siehst. Ist denn das was, was dich nur beruflich betrifft?
Nein, natürlich nicht. Das trifft mich, glaube ich, in allen Lebenslagen. Das ist einfach ein Stück von meiner Biografie. Das ist ja typisch für einen Glaubenssatz, dass der über eine lange Zeit entstanden ist. Und dass man den deswegen auch nicht, wie man das Fernsehprogramm auf der Fernbedienung umschalten kann, einfach so einen Glaubenssatz per Knopfdruck drehen kann. Sondern dieser Glaubenssatz ist ja dadurch entstanden und dadurch so tief verankert worden, dass er zu einer bestimmten Zeit erstmal auch etwas Gutes für uns getan hat. Dass wir ja aufgrund von diesem Glaubenssatz dann in irgendeiner Form eine Belohnung oder Anerkennung bekommen haben. Und jetzt zu dem Punkt zu kommen, dass dieser Glaubenssatz heute für mich vielleicht gar nicht mehr so gilt, das ist einfach ein langer Weg. Und an dem arbeite ich sowohl im Privaten als auch im Beruflichen.
Ja, ein langer Weg, ich glaube, das ist der springende Punkt. Wir dürfen uns verabschieden von der Idee, dass wir uns von heute auf morgen ändern können und alles irgendwie super ist.
Gleichzeitig dürfen wir aber auch die Tatsache begrüßen, dass wir uns ändern können. Also früher ist mehr davon ausgegangen, dass das Gehirn ab einem gewissen Alter einfach fertig ist. Und inzwischen wissen wir aber, dass es die Neuroplastizität gibt, dass unser Gehirn immer wieder sich verändern kann, dass die Synapsen neu geschaltet werden können, was aber immer damit zusammenhängt, was wir wie oft machen, glauben, denken, tun. Also es braucht im Prinzip so eine gewisse Übung.
Also vielleicht, ich vergleiche das immer ganz gerne mit meinem Italienisch-Lernen, das mir deutlich schwerer fällt, als ich vielleicht früher mal in der Schule andere Sprachen gelernt habe. Aber es hilft nichts. Ich muss die Vokabeln lernen, ich muss die Grammatik pauken und ich muss mich auch überwinden, ab und zu mal ganze Sätze auszusprechen. Und genauso ist das leider auch mit unserer ganz persönlichen Entwicklung. Wir müssen verstehen, wir müssen lernen und wir müssen es einfach üben.
Jetzt haben wir ja über Stressoren und Stressverstärker oder innere Haltung, Glaubenssätze, du hast auch die Antreiber erwähnt, geredet.
Es gibt aber ja auch noch ein Gegengewicht. Also das Leben ist ja nicht nur schrecklich, sondern es gibt ja durchaus auch positive Teile.
Und genauso gibt es auch ein Antidot gegen Stress und das wären die
Ressourcen oder die Resilienz.
Wie sieht es denn bei dir aus? Was tust du denn gegen deinen Stress?
Was tue ich gegen meinen Stress?
Natürlich, ich pflege meine Ressourcen, ich pflege die Resilienz, aber halt deutlich weniger als ich das eigentlich wahrscheinlich tun sollte, weil man kommt ja immer wieder in diese Schleife, jetzt habe ich schon so viel zu tun, jetzt habe ich schon so viel Stress und jetzt soll ich zusätzlich mich irgendwie noch mal eine halbe Stunde am Tag rausziehen und das machen, was einfach für mich wichtig ist.
Und das ist ja auch das Gleiche, was ich meinen Patienten immer wieder predige, aber es erfordert halt erstmal das Verständnis, dass es notwendig ist und es erfordert den inneren Schweinehund soweit davon zu überzeugen, dass das etwas Gutes und etwas Wichtiges ist, dass man sich dann auch die Zeit dafür nimmt. Weil es funktioniert ja nur, wenn man dafür etwas anderes lässt.
Wir haben alle 24 Stunden am Tag zur Verfügung. Und das kennt ihr von uns schon, das haben wir schon vielfach an vielen Stellen erzählt. Es bringt überhaupt nichts, wenn ich auf mein normales Programm jetzt noch einen Yogakurs oben drauf setze, um meine Resilienz zu pflegen. Das bringt nichts und genauso halte ich es eher für übel als für einen Gewinn, dass jetzt ganz viele Fitnessstudios 24 Stunden am Tag offen haben und jetzt den gestressten Menschen die Möglichkeit geben, sich nachts zwischen drei und vier, um ihre Gesundheit zu kümmern. Das löst das Problem in keinster Weise.
Das andere, was da halt noch dazu kommt, ist, dass man sich ja erst mal wirklich darüber klar werden muss,
was bringt mir denn mehr Resilienz?
Also wenn ich jetzt sage, ich nehme eine halbe Stunde am Tag und tue etwas für mich, da muss ich ja erst mal was finden. Das kann mir niemand anderes sagen. Also es kann mir niemand ein Hobby aussuchen oder mir erklären, welche Ressource ich jetzt stärken sollte und wie ich das machen soll. Auf die Idee muss ich schon selber kommen.
Und das ist einfach auch etwas, was sehr viel hinschauen, sehr viel Introspektion erfordert, dass man sich erst mal überlegt, wenn unsere innere Waage ins Ungleichgewicht gekommen ist, was muss denn auf die obere Waagschale drauf oder andersrum, was muss von der unteren Waagschale runter, damit diese Waage wieder in ein Gleichgewicht kommt. Und wenn wir uns mal überlegen, was sind so die Faktoren, die unsere Resilienz verbessern, dann ist das ja eigentlich nicht damit getan, dass wir eine Sache machen.
Das heißt, dass wir jetzt sagen, okay, ich mache jetzt Sport oder ich gehe spazieren oder ich fange an Briefmarken zu sammeln oder was auch immer, sondern unsere Resilienz beruht ja auf ganz vielen verschiedenen Säulen. Und diese Säulen führen ja dann dazu, dass sich unsere innere Haltung verändert. Und in diesen Resilienzsäulen, da sind ja einfach so Themen wie Optimismus drin, da ist die Akzeptanz drin, da ist eine positive Lebenseinstellung drin, da ist auch das zielgerichtete Handeln drin. Das heißt also, dass ich mir Ziele setzen soll, die ich dann auch erreichen kann. Und das sind eben die Faktoren, die die Resilienz positiv beeinflussen.
Dazu kommt aber, dass wir trotzdem auch aktiv etwas für uns tun sollten, was uns Freude macht, was uns Spaß macht und was etwas ist, was einfach ausschließlich für uns ist. Und da ist zum Beispiel jegliche Form von Entspannung immer wieder gut. Und Entspannung ist ja ein unglaublich weites Feld. Also man kann sich beim Hören von Rockmusik entspannen. Genauso kann man zum Entspannen auch eine Meditation machen oder verschiedene Formen der Meditation, auch im Gehen, auch beim Spazierengehen, dass der Teilrummer einfach weiß, dass das deutlich stressreduzierend wirkt. Und das versuche ich eigentlich doch immer mehr umzusetzen und irgendwie in meinen Tagesablauf mit einzubauen.
Es ist ganz spannend, du hast gerade unter anderem auch die Akzeptanz gebracht. Und das ist ja ein Thema, mit dem ich mich sehr viel schon beschäftigt habe, einfach auch mal zu akzeptieren, dass es ist, wie es ist.
Und da habe ich jetzt auch noch was Neues dazugelernt. Und zwar habe ich gerade einen Mindful Self-Compassion-Kurs bei Dr. Sabine Egger gemacht. Übrigens, herzliche Grüße an Sabine und gleichzeitig auch eine Empfehlung für diesen Kurs. Und das Thema Selbstmitgefühl ist was, was mir bisher extremst schwer fiel. Denn ich gehöre schon auch zu den Menschen, die immer wieder denken, na Mensch, warum hast du das jetzt nicht hingekriegt und warum hast du das jetzt verbockt und so weiter und so fort. Und genauso war ich aber auch immer mein größter Kritiker, wenn ich entweder irgendwas leistungstechnisch nicht geschafft habe, aber dann auch, als ich angefangen habe, eben wirklich auf meine Resilienz zu achten, auch da dann immer zu sagen, Mensch, warum habe ich es jetzt heute nicht geschafft zu meditieren? Warum bin ich heute nicht spazieren gelaufen? Warum habe ich das? Und ich glaube, da beißt sich die Katze tatsächlich wieder in den Schwanz, dass wir auch bei der Resilienz von unserem Leistungsdruck mal runterkommen dürfen.
Also dass, auch wenn wir es da nicht so schaffen, wie wir es uns eigentlich vorgenommen haben, und nicht so entspannt sind, wie wir es eigentlich gern wären, dass wir da in ein Selbstmitgefühl gehen und es einfach auch mal so stehen lassen und sagen, okay, heute hat es nicht geklappt, aber morgen ist ja wieder ein Tag und da können wir es nochmal neu probieren. Und letztlich, selbst wenn wir nur zwei Minuten am Tag meditieren sind, das zwei Minuten mehr, wie wenn wir gar nichts machen. Und das ist noch ein Punkt, den ich unbedingt betonen will oder euch dazu ermuntern möchte, einfach viel, viel liebevoller und gütiger mit euch selbst zu sein.
Wie ist das bei dir?
Bist du auch so ein Kritiker, wenn du was nicht schaffst?
Ja, natürlich. Also ich habe ja den Kurs nicht besucht. Ich habe immer nur von dir sozusagen was mitbekommen. Und das ist aber etwas, was mich sehr zum Nachdenken anregt. Nämlich wie liebevoll gehen wir mit uns selbst um. Also wie oft sagen wir zu uns selber, du Depp, und wie selten sagen wir zu uns selber, Mann, das hast du aber echt jetzt verdammt gut hingekriegt. Und auch das ist ja etwas, was hilfreich ist. Das einfach mal im Spiegel sozusagen auszusprechen, zu uns selbst zu sagen. Weil auch das ist wieder wirksam.
Wir wissen, dass wenn wir Emotionen aussprechen, dass das hilfreich ist, dass das Angst reduziert. Wenn wir aussprechen, ja, wir haben Angst. Und genauso hilfreich ist es auch, wenn wir einfach mal positiv zu uns sprechen, ohne uns dann zu ärgern, dass es ja sonst keiner macht. Da kommt nämlich schon wieder der nächste Glaubenssatz.
Und da ist also ganz, ganz viel, was den Umgang mit Stress angeht. Das kommt ganz wesentlich auf unsere innere Haltung an. Weil es funktioniert nur mäßig, wenn wir jetzt sagen, ok, ich hab erkannt, dass ich zu viel Stress hab und ich buche jetzt einen MBSR-Kurs, dann wird mein Stress besser.
In diesem Kurs lerne ich hervorragend, Achtsamkeit zu praktizieren, Meditation zu praktizieren. Und es gibt ganz tolle wissenschaftliche Untersuchungen, die zeigen, dass so ein Kurs über acht Wochen schon sehr viel in unserem Gehirn auch verändert, also auch messbar verändert.
Aber es ist ja wie mit einer Diät. Ich kann, wenn ich jetzt eine strenge Diät mache, in acht Wochen wahrscheinlich einige Kilos verlieren. Wenn sich aber an meiner inneren Haltung nichts geändert hat, dann habe ich in der gleichen Zeit doppelt so viel Gewicht hinterher wieder drauf. Wenn ich das nicht verinnerlicht habe und wenn ich eben nicht meine innere Haltung tatsächlich überdenke, also wenn ich einen Kurs besuche umzu, dann funktioniert das nur so ein bisschen halbherzig. Und die innere Haltung ist ja das, was uns ermöglicht, Verhaltensweisen längerfristig zu verändern, ohne immer wieder an den gleichen Punkt zu kommen.
Also es muss zu einer Gewohnheit werden. Und das ist was, Susanne, darüber werden wir nochmal einen Podcast machen.Das Thema Gewohnheit. Also was sind denn Gewohnheiten? Und warum sind die Gewohnheiten eigentlich auch praktisch? Aber wie viel Energie erfordert es auch, eine Gewohnheit wieder zu verändern?Weil das muss man üben, üben, üben.
Mindestens 66 Mal habe ich gehört. Da streiten sich die Geister. Ich dachte früher immer vier Wochen reichen. Inzwischen sind wir bei 66 Tagen.
Ich versuche das gerade selber an mir auszuprobieren, indem ich tatsächlich etwas Neues begonnen habe, nämlich den abgewandelten 5 am Club. Ich habe es momentan bei mir als 6 am Club eingeführt. Das heißt, ich nehme mir morgens direkt nach dem Aufstehen eine Stunde Zeit, um 20 Minuten Yoga zu machen, 20 Minuten zu meditieren und 20 Minuten zu lesen.
Und das versuche ich jetzt gerade als neue Gewohnheit einzuführen.Ich habe jetzt zwei Wochen hinter mir. Wie gesagt, bis zu den 66 Tagen ist es noch ein Stück hin. Ich werde euch vielleicht berichten, ob es geklappt hat. Wahrscheinlich nur, wenn es wirklich geklappt hat.
Das ist vielleicht auch noch jetzt so zum Schluss ein kleiner Tipp, wie ihr auch anfangen könnt, eine Gewohnheit zu ändern oder etwas Neues auszuprobieren. Ich muss sagen, nach den zwei Wochen bin ich schon recht begeistert. Mal sehen, was daraus wird.
Ich hoffe, du hast jetzt so ein bisschen was zum Thema Stress für dich mitgenommen und weißt jetzt auch, wo du darauf achten darfst in Bezug auf deine innere Haltung, auf deine Glaubenssätze, auf das, was vielleicht aus den Stressoren wirklich Stress macht und auch wo du vielleicht mal gucken kannst, ob es da doch noch die ein oder andere Ressource gibt, die deine Resilienz stärken könnte.
In diesem Sinne verabschiede ich mich.
Und ich verabschiede mich auch.
Ich wünsche euch eine gute Zeit, achtet auf euren Stress und nicht vergessen, Stress ist nicht nur negativ.
Ein bisschen Stress ist ja durchaus auch produktiv.
Das war die heutige Folge.
Und es ist schön, dass du bis zum Schluss dabei geblieben bist.
Gefällt dir EinzigARZTig?
Dann würde ich mich freuen, wenn du den Podcast weiter empfiehlst und oder mir eine 5-Sterne-Bewertung dalässt, damit noch mehr Ärzte und Ärztinnen von meinen Impulsen erreicht werden.
Suchst du ganz konkrete Unterstützung für deinen weiteren Weg als zufriedene Ärztin und möglicherweise als ärztliche Führungskraft?
Dann nimm doch gerne Kontakt mit mir auf oder buche direkt ein kostenloses Klarheitsgespräch bei mir.
Sei glücklich, erfolgreich, entspannt, leistungsfähig und führungsstark als Ärztin oder Arzt.
Alles, alles Liebe, deine Susanne.
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