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#54 Führung durch Haltung
Obwohl du als Ärztin sehr früh anfängst zu führen (Du führst eine Station, du führst eine Maßnahme durch, du führst Gespräche), wird dir die Bedeutung von Führung wahrscheinlich erst bewusst, wenn du als Ober- oder ChefärztIn oder als Niedergelassene(r) eine Führungsverantwortung bekommst.
Dabei gibt es zwei Probleme: 1. Du übernimmst die Rolle, ohne jemals in Führungskompetenzen ausgebildet worden zu sein. Die Grundlage für deine Position ist in den allermeisten Fällen, dass du medizinisch-fachlich gut bist oder dass du dich selbst dafür entschieden hast, eine Praxis zu eröffnen. 2. Der vorherrschende Persönlichkeitstyp unter ÄrztInnen ist der des “Gebers” mit den Werten Altruismus, Fürsorge, Mitgefühl. Das wiederum scheint auf den ersten Blick oft widersprüchlich zu den Anforderungen an eine Führungskraft wie Fokussieren, Priorisieren, Delegieren, einen Rahmen zu setzen und Grenzen aufzuzeigen.
Der springende Punkt ist demnach nicht das Beherrschen von typischen Führungstools – auch wenn sie sicher unterstützen können. Ich bin davon überzeugt, dass die gute (ärztliche) Führungskraft durch ihre Haltung entsteht – eine Haltung, die sich aus beidem ergibt – Hilfsbereitschaft UND Durchsetzungsvermögen. Und die darf erlernt werden…
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